Beispiele von budopädagogischen und budotherapeutischen Projekten

Hier finden Sie Auschnitte aus einer Auswahl von budopädagogischen Projekten, die einen Eindruck über die Vielfalt der budopädagogischen und budotherapeutischen Arbeit vermitteln.

Der Einsatz von Stöcken in budopädagogischen Kontexten

Stockkampf ist ein Element in verschiedenen Kampfkünsten. In Arnis, Escrima und Kali ist es das haupttragende Element. Auch die benutzten Stöcke sind unterschiedlich, unterschiedlich lang, unterschiedliches Material.[…]

Erprobte Einsatzbereiche von Stocktechniken:

  • Mobbingprävention und Mobbingintervention […]
  • Menschen mit Adipositas […]
  • Schwierige, verhaltensauffällige, aggressionsaffine Jugendliche und junge Männer […]
  • Arbeit mit Klassen an Brennpunktschulen / Mittelschulen […]

Annemarie Besold, Budopädagogin, 4. Dan Ju-Jutsu

Ein budopädagogisches Angebot für Studierende beim Hochschulsport von Dr. Sarah-Johanna Klose

Studierende verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Lernen, in Vorlesungen, in Seminaren oder in der Bibliothek. Dabei kommt häufig der körperliche Ausgleich zu kurz. Hinzu kommt der leistungsbedingte Stress durch Prüfungen, der durch eigenen inneren Druck oder durch den externen Druck durch Familie noch verstärkt wird. In der Regel haben die jungen Erwachsenen noch keine routinierten eigenen Konzepte, um mit diesem Stress selbstständig umzugehen. Hier setzt das budopädagogische Angebot „Abschalten und Energie tanken“ an. Einmal pro Woche für 90 Minuten werden gezielt Übungen aus dem Budo, konkret dem traditionellen Karatedo, QiGong und TaiChi genutzt, um durch körperliche Übungen Anspannung im System zu reduzieren und durch Achtsamkeitsübungen die Stress verursachenden inneren Bewertungen und Beurteilungen bewusst wahrzunehmen, abzuschalten und den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu lenken.

[…] Fazit: Das hier vorgestellte budopädagogische Angebot ist im Kontext des Hochschulsports ein für Studierende positives Empowermentkonzept.

Dr. Sarah-Johanna Klose, Budopädagogin, Lizens. ÜL für Shoto Kempo Budo (www.shoto-kempo-kai.de)

Budopädagogik mit Schulentdeckern (Kindergartenkinder im Alter von 5 und 6 Jahren) von Sandra Böttcher

[…] Seit Oktober des Jahres 2022 haben 22 Schulentdecker der Kindertagesstätte
„Hundertwelten“ des Institut Lernen und Leben e.V. einmal in der Woche eine Einheit
Budopädagogik. Die Einheit geht etwa 45 Minuten, so wie später eine  Unterrichtsstunde in der Schule sein wird. Die 22 Kinder wurden in 2 Gruppen eingeteilt, die Einteilung der Gruppen erfolgte zunächst ohne ein bestimmtes Augenmerk, da ich die Kinder noch nicht ausreichend annte. Im Laufe der Einheiten kristallisierte sich eine Gruppe mit vielen aktiven Kindern heraus und eine mit eher ruhigen und zurückhaltenden Kindern. Es wurden daher auch Kinder in den Gruppen getauscht.[…]

Das sagt die KitaLeitung zu dem Angebot:
Das Angebot der Budopädagogik ist für uns eine neue Erfahrung, da wir bisher noch keine Kenntnisse über diese hatten. Das gesamte Angebot ist gut durchdacht, kindgerecht aufbereitet und abwechslungsreich. Die Kinder lernen beispielsweise, durch langsame wogende Bewegungen sich zu beruhigen, während sie dabei spielerisch lernen sich zu verteidigen. Ich konnte während meiner Beobachtungen feststellen, wie sich schüchterne, zurückhaltende Kinder, trauen aus sich heraus zu kommen und andererseits starke, selbstbewusste Kinder lernen ruhiger und gelassener zu werden.

Sandra Böttcher, Budopädaogik-Master, 1. DAN Shoto Kempo Ryu

Bericht über budopädagogisches Judo von Hanna-Isabell Krämer

[…] Ich traf in einer dieser Klassen (=3. – 4. Schuljahr) ein Mädchen welches vor allem Probleme mit der Fallschule vorwärts hatte. Dieses Mädchen hatte wahrlich einen Kampf mit dieser Übungstechnik. Die Schülerin erklärte tapfer: „Ich übe es jede Stunde einmal!“ Am Ende der budopädagogischen Judo- AG beherrschte sie die Fallschule vorwärts perfekt und war sehr stolz darauf es geschafft- und mit den Klassenkameraden gleichgezogen zu haben.

Zum Abschied schenkte sie mir ein selbst gemaltes Bild mit Blumen welche sie in einer Wiese gemalt hatte. Sie schrieb dazu: „Jede Judo-Stunde war für mich wie eine Blume!“

Dies obwohl sie sich so gequält hatte. Ihren Erfolg durfte sie zu Recht genießen. Diese Erfolge sind mir mehr wert als alle Pokale, Titel und Siegerurkunden zusammen.

Hanna-Isabell Krämer, Budopädagogin, 2. DAN Judo
z.Zt. in Ausbildung zum Budopädagogik-Master (IfBP)

 

Bogenschießen_BP_Element
In der Budopädagogik nutzen wir immer wieder Elemente aus anderen Disziplinen, damit Klienten eine für sie wichtige Erfahrung machen können. Eigentlich bin ich Karate-Ka. Aber diesmal habe ich einen Unterricht mit Pfeil und  Bogen angesetzt. Für meine Kindergruppe ein kleines Abenteuer.

In meiner Budogruppe üben wir meistens Kihon, Kata, Randori und Selbstverteidungstechniken. Das klassische Programm des Karate-Do. Im Rahmen meiner Ausbildung zum  Budopädagogen habe ich auch das Bogenschießen als Unterrichtselement kennengelernt. Es bietet einen ganz besonderen Erfahrungshorizont, den man budopädagogisch nutzen kann. Dies habe ich mit meinen Budoschülern einmal exemplarisch ausprobiert…

Ingo Frommer, Budopädagoge, 2. DAN Shudokan-Ryu
z.Zt. in Ausbildung zum Budopädagogik-Master (IfBP)

Ich arbeite als Budopädagoge an der Georg-Forster-Gesamtschule in Wörrstadt, Rheinland-Pfalz mit Kindern der 5. Klasse. Ich möchte ihnen helfen, ihren Schulalltag besser zu meistern und Probleme selbständig zu lösen. Sie sollen merken, dass Ängste überwunden werden können. Schwierige Aufgaben kann man lösen, wenn man sie angeht und sich mit ihnen beschäftigt. Und das kann man mit den Mitteln der Kampfkunst  bewerkstelligen. Hier beschreibe ich eine typische Unterrichtsstunde meiner Budopädagogik, in der sich Kampfübungen mit spielerischen Elementen abwechseln.

Aufstellung!“, schallt es durch die Turnhalle. Sofort stellen sich die Kinder im Kurs „Budopädagogik“ an der Georg-Forster-Gesamtschule am Shomen auf, das ich gegenüber dem Eingang aufgebaut habe. Die Zehenspitzen richten sich an der Linie aus, die auf dem Boden gezeichnet ist…

Ingo Frommer, Budopädagoge, 2. DAN Shudokan-Ryu
z.Zt. in Ausbildung zum Budopädagogik-Master (IfBP)

Budopädagogik mit Menschen mit Behinderung im CJD

Im Dezember stellten sich 5 Bewohner der Kinder und Jugendwohnstätte in Hoppenrade gemeinsam ihren Prüfungen in der Budopädagogik. Alle waren sehr aufgeregt und freuten sich über eine gemeinsame Übungseinheit. Während des letzten halben Jahres wurde sich einmal pro Woche in kleinen Gruppen mit je 2 – 4 Teilnehmern auf die Prüfung vorbereitet.

Sandra Böttcher, Budopädaogik-Master, 1. Kyu Shoto Kempo Ryu

Karate Do für eine inklusive Lerngruppe mit sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern

In diesem Workshop sollte nun jeder Schüle auf seine persönliche Art und Weise KarateDO erleben und fühlen. Karate sollte als ein Teil des Lebensweges dargestellt werden. DO wird nun etwas genauer erklärt -­‐ es bedeutet im japanischen „Weg“, so eine Art philosophischer Lebensweg. DO soll in diesem Zusammenhang zeigen, dass jeder sein Bestes geben sollte. Es ist die Bemühung, sich stets zu verändern (als anderer Ausdruck zu „verbessern“). Das Schriftzeichen DO bedeutet nun einen Weg, der nicht nur mit den Füßen begangen, sondern auch mit dem Kopf (bewusst) verfolgt werden muss…

Sven Buick

Workshop für Mitarbeiter beim CJD

Unter budopädagogischer Anleitung setzen sich im Januar zwei Mitarbeiterinnen der Kinder- und Jugendwohnstätte in Hoppenrade mit dem Thema „Worte sind Schwerter“ auseinander.

Sandra Böttcher, Budopädaogik-Master, 1. Kyu Shoto Kempo Ryu

Titelthema: Budopädagogik – Friedvolle KriegerInnen –

ein Fachartikel der Budopädagogin S. Böttcher, Berlin, in EINBLICK

Am 26.11. 2020 ist ein Fachartikel der Budopädagogin S. Böttcher in der Zeitschrift Einblick – Magazin des CJD Berlin-Brandenburg erschienen.